Nassanzug - unschlagbar im warmen Gewässer
Nassanzüge, die auch Wetsuits genannt werden, sind wasserdichte Neoprenanzüge, die Wasser jedoch durch ihre Öffnungen an Hals, Armen und Beinen eindringen lassen.
Neoprenanzüge werden im Wassersport als Schutz vor Kälte und anderen Gefahren getragen. Doch sie sollten nicht nur bei kalten Temperaturen zur Standardausrüstung von Tauchern, Surfern und Schnorchlern gehören. Selbst bei warmen Temperaturen besteht das Risiko einer Unterkühlung, wenn ihr euch zu lange im Wasser aufhaltet.
Taucher sollten grundsätzlich bei all ihren Tauchgängen einen Taucheranzug tragen. Neos schützen zusätzlich vor Verletzungen durch scharfe Kanten und giftigen Tieren wie einigen Quallenarten.
Beim Schnorcheln ist das Tragen eines Neoprenanzugs nicht unbedingt erforderlich, aber dennoch sinnvoll. Denn obwohl das Wasser an der Oberfläche generell wärmer ist, birgt das Schnorcheln Gefahren. Dicht unter der Wasseroberfläche haben Schnorchler oft mit Sonnenbränden durch die intensive UV-Strahlung zu kämpfen. Ein Tauchanzug schützt also nicht nur vor Kälte, sondern auch vor der aggressiven Sonnenstrahlung.
Damit ein Tauchanzug seinen Zweck erfüllen kann, muss er eine perfekte Passform haben. Er sollte wie eine zweite Haut am Körper des Sportlers anliegen. Nur so kann er die Körperwärme im Inneren des Anzugs halten und vor Kälte isolieren. Aus diesem Grund gibt es Neoprenanzüge speziell für Damen, Herren und Kinder in den verschiedensten Größen.
Neopren wird auch Polychloropren oder Chloropren-Kautschuk genannt, da es aus synthetischem Kautschuk besteht. Der Name Neopren entstand ursprünglich aus einem Markennamen der Firma DuPont, die das Material in den 1930er Jahren vermarktete. Aufgeschäumter Neopren, wie er zur Herstellung von Tauchanzügen verwendet wird, enthält viele Gasbläschen, die eine stark wärmeisolierende Wirkung haben.
Die Anzüge werden in verschiedenen Stärken und Materialdichten hergestellt. Je dicker der Anzug, desto besser isoliert er in der Regel. Nachteil an besonders dickem Neopren ist aber der größere Auftrieb durch die vielen im Material gebundenen Luftblasen. Außerdem sinkt die Dehnbarkeit des Materials mit zunehmender Stärke. Die Bewegungen werden also ungelenker und anstrengender.
Um sich perfekt vor der Kälte zu schützen, sollten Sporttaucher zusätzlich Neoprenschuhe und Neoprenhaube tragen.
Wie bereits erwähnt, gibt es Neoprenanzüge in verschiedenen Stärken. Diese sollten den eigenen Bedürfnissen sowie dem Gewässer angepasst werden.
Man unterscheidet zwischen Nassanzügen, Halbtrockenanzügen und Trockentauchanzügen.
Außerdem gibt es neben den herkömmlichen Langarmsteamern mit langen Ärmeln und Beinen auch sogenannte Shortys mit kurzen Beinen und Ärmeln für wärmere Temperaturen und mehr Bewegungsfreiheit. Mit einem Hooded Fullsuit wird zusätzlich der Kopf durch eine integrierte Haube geschützt.
Das entscheidendste Kaufkriterium für den richtigen Neo ist der Verwendungszweck. Plant ihr einen langen Tauchausflug in kälterem Gewässer oder weiten Tiefen oder wollt ihr euch beim Schnorcheln in der Karibik vor der Sonne schützen? Hier sind auf jeden Fall die Materialdichte und die Stärke des Anzugs zu beachten. Wichtig ist daneben aber auch die Elastizität des Materials für eine ausreichende Bewegungsfreiheit.
Wer zudem nur ab und zu mal in den Anzug schlüpfen möchte, kann auch zu einem günstigeren Modell greifen. Wer den Anzug aber regelmäßig und das ganze Jahr über tragen möchte, sollte etwas tiefer in die Tasche greifen und sich für ein hochwertiges Modell entscheiden.
Für einen optimalen Schutz muss der Tauchanzug natürlich gut sitzen. Das heißt, dass er hauteng am Körper anliegen muss. Wer sich beim Anprobieren nicht fühlt wie eine Presswurst, sollte sich für eine kleinere Größe entscheiden. Nur so kann kein Wasser eindringen und der Anzug optimal isolieren.
Bildquelle: CRESSI