Snowboard fahren Tipps für Anfänger und Wiedereinsteiger
Aller Anfang ist schwer, das gilt auch beim Snowboard fahren. Mit ein paar Tricks und Tipps sowie der richtigen Ausstattung gelingt es euch aber ganz sicher, gelassen auf dem Brett zu stehen und die Piste unsicher zu machen.
Snowboardfahren lernen mit oder ohne Kurs?
Ob Anfänger oder Wiedereinsteiger, zunächst solltet ihr euch fragen, ob ein Snowboard-Kurs oder das Snowboard fahren lernen ohne Kurs euer Ding ist. Ein Kurs hat natürlich viele Vorteile. Professionelle Ski-Lehrer bringen euch in kleinen Gruppen zunächst die Grundlagen bei und verbessern eventuelle Fehler. Außerdem könnt ihr euch in einer Skischule die passende Ausrüstung ausleihen und müsst nicht direkt euer eigenes Equipment kaufen. Snowboard-Kurse und das Mieten der Snowboard-Ausrüstung ist aber recht teuer und nicht für jedermann die richtige Wahl.
Wer an einem Kurs teilnehmen und gleichzeitig ein wenig Geld sparen möchte, sollte sich zunächst über Skischulen in Deutschland informieren. Diese bieten häufig deutlich günstigere Kurse an als Schulen in den typischen Wintersportregionen in Österreich und der Schweiz.
Snowboard fahren lernen ohne Kurs - die Grundlagen
Mit der richtigen Vorbereitung und viel Übung könnt ihr euch das Snowboarden auch ohne Kurs beibringen. Achtet dabei aber auf eure Sicherheit und seid am besten immer zu zweit unterwegs.
1. Die richtige Snowboard Ausrüstung für Anfänger
Zu der Standard-Ausrüstung sollte folgendes in jedem Fall dazugehören:
Für Kids gibt es spezielle Kinder-Snowboards, die auf die Bedürfnisse der Kleinen abgestimmt sind.
Regular oder Goofy?
Bei der Wahl des Snowboards müsst ihr euch zwischen Goofy und Regular ähnlich wie beim Skateboard entscheiden.
Goofy bedeutet, dass sich das rechte Bein vorne befindet, während der Ausdruck Regular das linke Bein vorne meint. Beim Snowboarden steht grundsätzlich euer starkes Bein vorne. Der Grund dafür ist, dass ihr beim Snowboard fahren lernen und teilweise auch später die Richtungsänderungen mit diesem Bein bestimmt.
Welches Bein euer starkes Bein ist, könnt ihr schnell herausfinden. Zieht dazu eine Hose an. Welchen Fuß hebt ihr als erstes an? Zu 99 Prozent ist diese Seite die, die ihr vorne am Board montiert.
2. Rollern in der Ebene
Um ein Gefühl für das Snowboard fahren zu erhalten, schnallt zunächst nur euren vorderen Fuß in die Bindung. Nun stoßt ihr euch wie beim Skaten mit dem hinteren Fuß leicht ab, während ihr euch noch auf einer geraden Ebene befindet. Seht dabei immer in Fahrrichtung und nicht auf das Brett.
Diese Art des Snowboardens benötigt ihr in der Praxis häufig, zum Beispiel wenn ihr am Lift ansteht.
3. Aufstehen und Fallen üben
In der Anfangsphase werdet ihr mit eurem Board oft hinfallen. Wichtig ist, dass ihr euch beim Fallen immer abrollt. Wenn ihr nach vorne fallt, stützt euch nicht auf den Händen, sondern den Knien und abgewinkelten Armen ab. Beim Fallen nach hinten rundet den Sturz über die Knie, den Po und den Rücken ab und verwendet die Hände nur als Unterstützung.
Damit ihr nach einem Sturz auch wieder aufstehen könnt, ist es sinnvoll dies zunächst ein paar Mal in der geraden Ebene zu üben, bevor ihr auf die Piste geht. Sitzt ihr auf dem Gesäß, könnt ihr über die Fersenkante aufstehen, indem ihr euch mit der Hand von hinten abstoßt. Seid ihr auf den Knien gelandet, steht ihr über die Zehenkante auf, indem ihr euch mit beiden Händen nach oben drückt.
4. Rutschen und Bremsen auf den Kanten
Sucht euch nun einen kleinen Übungshügel. Hier eignen sich die Grünen Pisten, die ihr auch zum Skifahren lernen nutzt. Stellt das Snowboard zunächst gerade, sodass ihr euch mit dem Blick zum Hang befindet und lasst euch sanft bergab gleiten. Dafür verlagert ihr euer Gewicht leicht nach vorne. Ihr fahrt also auf der Zehenkante oder Frontside. Für etwas höhere Geschwindigkeiten, dreht das Board langsam seitwärts mit dem starken Bein nach vorne. Für weniger Geschwindigkeit dreht das Board zurück in die Gerade.
Übt nun das Fahren auf der Fersenkante also der Backside. Dafür dreht ihr euch mit dem Rücken zum Hang und verlagert das Gewicht auf die Fersen. Die Zehen könnt ihr ganz leicht nach oben ziehen.
Zum Bremsen verlagert ihr euer Gewicht beim Backside-Rutschen stark nach hinten, beim Frontside-Rutschen nach vorne.
Mit dieser Technik könnt ihr nun im Zickzack den Berg hinunterfahren bis ihr euch sicher fühlt.
5. Kurven fahren
Zum Snowboard fahren lernen gehört natürlich auch das Wenden bzw. Kurven fahren. Ihr dreht das Board dabei von der Backside auf die Frontside oder andersherum.
Dafür stellt ihr euer starkes Bein nach vorne und geht in die Knie. Euer Oberkörper spielt beim Wenden eine entscheidende Rolle. Er leitet die Kurve durch Drehung in die gewünschte Richtung ein. Das Snowboard zieht ihr mit eurem starken Bein nach.
6. Lift fahren
Zum Lift fahren benötigt ihr die anfangs geübte Technik des Rollerns. Löst dazu den Fuß aus der hinteren Bindung und schiebt euch mit diesem an. Im Sessel-Lift könnt ihr wie gewohnt Platz nehmen. Im Schlepplift oder Ankerlift löst ihr ebenfalls die hintere Bindung. Stellt das Board in Fahrtrichtung und euren hinteren Fuß locker auf dem Board ab. Haltet euch am Schlepplift fest und bleibt auf dem Board stehen. Oben angekommen, solltet ihr die Bahn schnellstmöglich verlassen, um andere Wintersportler nicht zu behindern.
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Bildquelle: Wikimedia/Ludovic Péron