Wracktauchen das besondere Taucherlebnis mit Geschichte

Wracktauchen

Das Wracktauchen bietet sowohl Hobbysportlern als auch Profis ganz besondere Herausforderungen. Anders als beim herkömmlichen Sporttauchen erkunden die Taucher hier versunkene Schiffswracks und das, was sich über Jahre darin angesiedelt hat. Wracks stellen einen neuen Lebensraum für verschiedenste Korallen- und Tierarten dar, die auf den Tauchgängen bewundert werden können. So entstehen um die versunkenen Schiffe ganze Riffs, die eine atemberaubende Tauchkulisse bilden.

Die eindrucksvollen Wracks stammen aus verschiedenen Jahrzehnten und sanken aus unterschiedlichen Hinter- und Beweggründen. Ob militärisch, privat oder öffentlich: kein Schiffswrack gleicht dem anderen. In einigen Touristengebieten werden ausgediente Schiffe gezielt versenkt, um neue Tauchgebiete für Touristen zu erschaffen.

Auch in Deutschland können Taucher alte Schiffswracks erkunden. Beliebt ist das Wracktauchen an der Ostsee, da es hier natürlich gesunkene Schiffe zu erkunden gilt.

Die Arten des Wracktauchens

Beim Wracktauchen wird zwischen drei verschiedenen Arten unterschieden.

  • Tauchen ohne Penetration: Hier wird das Wrack lediglich von Außen erkundet. Der Innenbereich wird, aus unterschiedlichen Gründen, nicht betaucht.
  • Tauchen mit limitierter Penetration: Helle Bereiche im Inneren des Schiffs dürfen erkundet, aber nicht verlassen werden.
  • Tauchen mit voller Penetration: Alle Bereiche des Schiffswracks dürfen vom Taucher erkundet werden. Er benötigt neben der normalen Tauchausrüstung eine Taucherlampe, um die dunklen Teilbereiche zu beleuchten. Ein Tauchermesser sollte ebenfalls mitgeführt werden.

Auf die richtige Vorbereitung kommt es an

Wracktauchen
  • Vorher informieren: Beim Wracktauchen muss sich vor dem Tauchgang ausführlich über die Gegebenheiten unter Wasser erkundigt werden. Hierbei können Tauchschulen, Hafenämter und auch Fischer behilflich sein.
  • Wrack der Taucherfahrung anpassen: Es sollten grundsätzlich nur Wracks betaucht werden, die in Gewässern liegen, in denen der Taucher bereits Erfahrungen gesammelt hat. Vom Erkunden neuer Gewässer während des Wracktauchens wird dringend abgeraten. Wer also bislang nur in warmen Gewässern getaucht ist, sollte nicht plötzlich in kalten Gewässern ein Wrack erkunden. Wer nur Seen betaucht hat, sollte kein Wrack in strömungsreichen Gewässern wählen.
  • Wracktauch-Kurs belegen: Es gibt spezielle Wracktauchkurse, in denen auf die spezielle und risikoreiche Sportart vorbereitet wird.
  • In Gruppen tauchen: Nicht nur Anfängern wird geraten das Wracktauchen nur in der Gruppe vorzunehmen. So können Risiken minimiert werden. Häufig verlieren Taucher in den dunklen Wracks die Orientierung. Ein erfahrener Wracktaucher, der das Schiffswrack bereits kennt, ist daher immer empfehlenswert.
  • Versicherung abschließen: Viele Versicherungen übernehmen die Kosten für Tauchunfälle nicht. Daher ist im Vorfeld zu klären, ob eine eventuelle Zusatzversicherung abgeschlossen werden sollte.

Das Verhalten im Wrack

  • Keine Türen öffnen oder an Verstrebungen rütteln: Schiffswracks sind ständiger Korrosion, Fäulnis und Wasserbewegung ausgesetzt. Es besteht daher jederzeit die Gefahr, dass einzelne Teile zerfallen könnten.
  • Signalmittel in greifbarer Nähe mitführen: In den Wracks kann es leicht passieren, dass Taucher eingesperrt oder eingeklemmt werden. Sie müssen sich daher durch Signalmittel verständigen können.
  • Ruhig bewegen: Oft sind die Wracks eng und dunkel. Aufgewirbelter Sand und Schlick führt zu noch schlechtere Sichtverhältnissen. Der Taucher muss daher ruhig und langsam durch die engen Gänge schwimmen.
  • Nicht auftreten: Algen und Seepocken verdecken häufig spitze und gefährliche Metallgegenstände, die für den Taucher nicht sichtbar sind. Daher sollte sich nicht zu doll an den Wänden und am Boden abgestützt werden.
  • Ruhe bewahren: Wracks stellen einen Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren wie Muränen dar. Es muss daher ständig damit gerechnet werden, dass ein Tier plötzlich auftauchen könnte.

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